Ungelesener Beitrag Do 25. Nov 2010, 11:34

Pest

Pest (auch als schwarzer Tod bekannt)
Bakterie (keine sichere Impfung möglich)
Eine hochgradig ansteckende bakterielle Infektionskrankheit, die gegen viele Antibiotika resistent ist.
Die Pest ist im Grunde eine Krankheit der Nagetiere, die meist durch Flöhe/Insekten auf den Menschen übergeht, danach von Mensch zu Mensch weiterverbreitet wird.

Hauptformen der Pest
- Beulenpest (90% aller Erkrankungsfälle) auch Bubonenpest genannt, Infektion durch Flohstich/Insekten entweder Tier-Mensch od. Mensch-Mensch.
- Pestsepsis, Infektion durch Flohstiche/Insekten, kontaminierte Gegenstände (bedingt verletzte Haut) oder infolge der Erkrankung an einer anderen Pestart (was ziemlich häufig der Fall ist).

Seltene Pestart (örtlich begrenzt)
- Lungenpest, Tröpfcheninfektion (hochansteckend) Verbreitung durch Niesen, Husten oder infolge der Erkrankung an einer anderen Pestart
- Hautpest, Pestlaryngitis (Kehlkopf), Pestmeningitis (Hirnhäute)

Symptome / Krankheitsverlauf
Beulenpest
- hohes Fieber
- Kopfschmerzen
- Gliederschmerzen
- Schüttelfrost
- Schwindel
- schweres Krankheitsgefühl
- Im Bereich des Einstiches (sowie Hals, Achselhöhlen, Leiste) kommt es nach einer Weile, infolge Entzündung der Lymphgefässe/Lymphknoten, zur Bildung von äusserst schmerzhaften Beulen (Bubonen oder Pestbeulen). Diese können bis zu einer Grösse von 10 cm anschwellen. Nachdem diese eitrig eingeschmolzen sind, können die Geschwüre zerfallen. Manchmal brechen die Beulen auch spontan nach aussen auf.
- Wenn bei der Beulenpest die Erreger in die Blutbahn übertreten, kann dies zur Pestseptis führen.

Lungenpest Tröpfcheninfektion infolge Niesen, Husten.
Im Gegensatz zu den Influenza-Viren sterben die Pest-Bakterien in der Luft rasch ab. Daher ist eine Pandemie mit dieser Pestart nur unter besonders ungünstigen Bedingungen möglich.
Tag 1
- hohes Fieber
- Schüttelfrost
- Kopfschmerzen
- Abgeschlagenheit
Tag 2
- Atemnot, Husten, Blaufärbung der Lippen, schwarz-blutiger schmerzhafter Auswurf (hochansteckend)
- Lungenödem
- Kreislaufversagen

Pestsepsis
Betroffen sind vor allem Herz, Lunge, Niere, Leber, Milz, Gehirn, Hirnhäute, Haut, Schleimhäute
- Fieber
- Verwirrtheit und Lethargie (Bewusstseinsstörung)
- alle Symptome der Lungenpest
- schwere Hautveränderungen (Einblutungen und Hautnekrosen)
- Magen-Darm-Beschwerden
- Nierenversagen
- Darmverschluss
- Schocksymptome
- Herz-Kreislauf-Versagen


Inkubationszeit
Hängt von der Erkrankungsform ab
- Beulenpest, 2 – 7 Tage
- Lungenpest, wenige Stunden bis 3 Tage, die Sterblichkeit liegt bei 95%


Komplikationen
Unbehandelt verläuft die Pest in der Regel tödlich
Eine Heilung der Pest ist eventuell möglich, wenn die Therapie sehr früh mit den richtigen Antibiotika gestartet werden kann.
Wichtig zu wissen:
Ohne direkten Verdacht, dass es sich bei der Erkrankung um Pest handeln könnte, ist eine rechtzeitige Diagnose unwahrscheinlich!!!
Begründung:
- Pesterreger sind gegen mehrere Antibiotika resistent
- Beulenpest, Lungenpest -> Anfangssymptome ähnlich wie grippaler Infekt od. Lungenentzündung (Fehldiagnose)
- Pestsepsis -> Anfangssymptome ähnlich wie Meningokokkeninfektion oder Malaria (Fehldiagnose)


Wann zum Arzt
- Bei ernsthafter Erkrankung ist immer ein Arzt aufzusuchen


Selbsthilfe
- Vorbeugende Einnahme von entsprechenden Antibiotika kann eine Infektion mit der Pest eventuell verhindern (z.B. bei med. Personal)
- Die besten Maßnahmen zum Vorbeugen der Pest bestehen darin, Ratten und Flöhe/Insekten im Verbreitungsgebiet der Erreger zu bekämpfen sowie auffälliges Nagetiersterben zu überwachen und zu melden.


Bild
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